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DG PARO-Frühjahrstagung, Berlin, 2.-3. Februar 2018

„THEORIE trifft PRAXIS – Alles klasse, oder was?“

In diesem Jahr fand die Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO) vom 2.2. bis 3.2.2018 in Berlin statt. Die Tagung mit dem Titel „Theorie trifft Praxis“ lockte nahezu 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Hauptstadt und stellte mit der Frage „Alles klasse, oder was?“ die noch unveröffentlichte neue Klassifikation der parodontalen und periimplantären Erkrankungen in den Mittelpunkt der Diskussion.

Blick in das Auditorium. Bildrechte: DG PARO
Blick in das Auditorium.
Blick in das Auditorium.

Unter den Referenten der diesjährigen Frühjahrtagung waren Prof. Dr. Dr. Søren Jepsen (Bonn) als einer der Initiatoren und Arbeitsgruppenleiter des World-Workshops zur neuen Klassifikation, Prof. Dr. Ian Chapple (Birmingham) als Arbeitsgruppenleiter sowie PD Dr. Jan Derks (Göteborg), Prof. Dr. Peter Eickholz (Frankfurt), Priv.-Doz. Dr. Moritz Kebschull (Bonn), Prof. Dr. Thomas Dietrich (Birmingham) und der Tagungspräsident Prof. Dr. Henrik Dommisch (Berlin), welche sich in den Arbeitsgruppen des World-Workshop on Periodontal and Peri-Implant Disease Classification im Herbst 2017 in Chicago maßgeblich engagierten. Sie stellten sich den neugierigen Fragen des Publikums und konnten erste Einblicke in die noch unveröffentlichten Inhalte geben. Der Hörsaal des Langenbeck-Virchow-Hauses der Universitätsmedizin Charité bot dazu die besondere wissenschaftlichhistorische Atmosphäre.

Immer im Wechsel zum theoretischen Hintergrund gaben Prof. Dr. Michael Christgau (Düsseldorf), Priv.-Doz. Dr. Karin Jepsen (Bonn), Prof. Dr. Andrea Schmidt-Westhausen (Berlin), Dr. Christina Tietmann (Aachen), Dr. Frank Bröseler (Aachen) und Priv.-Doz. Dr. Amelie Bäumer-König (Bielefeld) Einblicke in ihre Praxiskonzepte. Eindrückliche Worte zur Bedeutung der Klassifikation eingebettet in eine kurze historische Abhandlung, fand der erste Redner Prof. Chapple. Er kommentierte die aktuelle Einteilung kritisch und erklärte die Schwierigkeiten, mit denen die Arbeitsgruppen konfrontiert waren.

Periimplantäre Erkrankungen

In der neuen Klassifikation werden nun zum ersten Mal die periimplantären Erkrankungen mit aufgenommen. Priv.-Doz. Derks gab einen umfassenden Überblick über epidemiologische Daten und Risikofaktoren der Periimplantitis. Da die Entzündung am Implantat schneller voran schreitet, werben Priv.-Doz. Derks und sein Nachredner Prof. Christgau für eine frühzeitige Therapie und damit weniger Abwarten.

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Prof. Dr. Dr. Jepsen gab einen exzellenten evidenzbasierten Einblick in den Diskussionsdschungel zum Themenkomplex der Rezessionen und stellte aktuelle Einteilungen dem Publikum vor. Anschließend ergänzte die frisch habilitierte Priv.-Doz. K. Jepsen das Thema mit ihrem klinischen Fachwissen und anschaulichen praktischen Fällen.

Prof. Dr. Eickholz definierte konkret parodontale Gesundheit im intakten sowie reduzierten Parodont und komplettierte die Liste der nicht-plaque-assoziierten gingivalen Erkrankungen. Der anschließende fachübergreifende Beitrag von Prof. Schmidt-Westhausen zum Thema Bürstenzytologie ergänzte das Thema für den Praktiker.

Ins Detail ging Prof. Dr. Dietrich, als er von dem zukünftigen Staging und Grading der Parodontitis sprach. Die abschließenden Beiträgen von Dr. Bröseler, Dr. Tietmann und Priv.-Doz. Bäumer-König wurde ein interdisziplinärer Team-Approach zusammen mit der Kieferorthopädie präsentiert und dem Praktiker die Angst vor der Therapie der (noch) aggressiven Parodontitis genommen.

Zeit für den Austausch

Der Tagungspräsident Prof. Dr. Henrik Dommisch führte an beiden Fortbildungstagen durchs Programm und wurde unterstützt von Prof. Dr. Christof Dörfer (Kiel), Dr. Katrin Nickles (Frankfurt) und Dr. Inga Harks (Münster). In den Pausen und am Freitagabend beim Get-together war Zeit für kollegialen Austausch und gute Gespräche.

Auch wenn die Arbeit an der neuen Klassifikation noch nicht vollständig abgeschlossen ist, konnte die Tagung allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bereits einen umfangreichen Einblick in die Diskussion und damit auch einen Ausblick hinsichtlich der voraussichtlichen Änderungen geben.

Die Mischung aus aktuellen Forschungsergebnissen und Umsetzung im Praxisalltag war nicht zuletzt durch die Auswahl der Referenten sehr gelungen, sodass jeder Teilnehmer für sich etwas Entscheidendes extrahieren konnte und mit Spannung die neue Klassifikation erwarten kann.

Quelle: DG Paro

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