Rechtstipps

Hochkarätige Expertenvorträge zum Thema in der Dental Arena auf der Fachdental Südwest in Stuttgart

Antikorruptionsgesetz verunsichert die Dentalbranche

20.09.2017

© Messe Stuttgart
© Messe Stuttgart

Besucher wie Aussteller schätzen die Fachdental Südwest / id infotage Stuttgart (20. bis 21. Oktober) als Messe mit hohem Mehrwert: Neben einem umfassenden Angebotsspektrum für Zahnarztpraxis und Labor stehen Information und Fortbildung im Mittelpunkt der etablierten Branchenplattform, die in diesem Jahr erstmals in Kooperation mit der LDF GmbH veranstaltet wird. Zentraler Baustein im neuen Messekonzept ist die Dental Arena. Dort geben Experten Antworten auf brennende Fragen – etwa zu dem 2016 in Kraft getretenen „Gesetz zur Vermeidung von Korruption im Gesundheitswesen“.

Was genau bringt die Neuregelung? Ein „vielschichtiges und problematisches Thema“, meint Werner Vogl, Fachanwalt für Medizinrecht in Göppingen/München, der in Stuttgart einen Vortrag zum Thema „Die praktischen Auswirkungen des Antikorruptionsgesetzes im Gesundheitswesen für Zahnarztpraxen, Dentallabore und Dentalhandel“ hält (Freitag, 13:00 und 15:00 Uhr; Samstag, 12.00 und 14:00 Uhr). Innerhalb der Dentalbranche führe das Gesetz zu Verunsicherung, da „es noch keine Erkenntnisse und Erfahrungen gibt, wie Staatsanwaltschaft und Gerichte es in der Praxis umsetzen werden“. Sprich: „Es ist nicht eindeutig klar, was erlaubt ist und was nicht.“

Sorgen bereite vor allem, dass bislang schon berufsrechtlich belangbare Tatbestände „auf eine strafrechtliche Ebene gehoben“ worden seien, was eine „Verschärfung mit zum Teil extremen Konsequenzen“ darstelle – etwa in besonders schweren Fällen oder bei bandenmäßiger Begehung. „Gerade bei Kooperationen kommt schnell ein entsprechender Verdacht auf. Niemand weiß endgültig, wann das Strafgericht vom Vorliegen einer sogenannten Unrechtsvereinbarung ausgehen wird.“

„Damoklesschwert“ Ermittlungsverfahren

Zu befürchten sei, dass aufgrund von Vermutungen Ermittlungsverfahren eingeleitet würden, erklärt Vogl. Dieses „Damoklesschwert“ stelle eine „extreme Belastung“ für eine Praxis dar, da „eine im Raum stehende Unterstellung allein schon ein großes Problem bedeuten kann. Abgesehen von der Rufschädigung und der rein psychischen Belastung ist beispielsweise ein Praxisbetrieb kaum möglich, wenn Patientenakten beschlagnahmt worden sind.“

Mit seinem Vortrag will Vogl „einerseits sensibilisieren und andererseits den Zuhörern die Angst nehmen, dass am Ende alles verboten ist und man seinen Beruf nicht mehr ausüben kann“. Alle Beteiligten sollten bestehende Arrangements kritisch beleuchten und sich bei neuen Vereinbarungen „mit der Problematik auseinandersetzen – etwa beim Materialeinkauf oder der Zusammenarbeit mit einem Depot“. Entscheidend sei, dass stets „ein adäquater Austausch von Leistung und Gegenleistung“ stattfinde und der Einfluss Dritter auf das Behandlungsverhalten ausgeschlossen sei.

Weitere Themen: Prophylaxe und Hygiene

Der Patient ist ein Kunde, der überzeugt werden will. Zu den wichtigsten Entscheidungskriterien für oder gegen eine Praxis gehört das Prophylaxe-Angebot, welches den wirtschaftlichen Erfolg einer Zahnarztpraxis nachhaltig positiv beeinflussen kann. Gewinnsteigerungsmöglichkeiten durch Prophylaxe bilden daher den Fokus eines Vortrages von Spezialistin Sabine Reif-Bankmann in der Dental Arena (Freitag, 12:00 und 14:00 Uhr; Samstag, 11:00 und 13:00 Uhr). Über „Aktuelle Trends aus dem Bereich Hygiene und Medizinprodukte-Aufbereitung“ referiert Dr. med. dent. Norbert Struß, stellvertretender Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg (Samstag, 10:00 Uhr).

Quelle: Landesmesse Stuttgart


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