Praxisorganisation


Nützliche Alltagstipps – die in (fast) keinem Lehrbuch stehen

03.03.2016

Abb. 1: Das Team der Zahnarztpraxis Vesna Marcovici-Decker in Ichenheim-Neuried/Baden.
Abb. 1: Das Team der Zahnarztpraxis Vesna Marcovici-Decker in Ichenheim-Neuried/Baden.

Ob bei krankheitsbedingten Ausfällen von Kolleginnen, in schwierigen Beratungssituationen beim Patienten, an der Rezeption, im Behandlungszimmer, bei der Prophylaxe oder im Steri-Raum – oft erledigen wir gewisse Arbeitsschritte jahrelang und immer gleich, bis wir zu der Erkenntnis kommen, es auch einmal anders auszuprobieren. Mithilfe einiger Tipps und Tricks ist es möglich, sich die Arbeit zu erleichtern, Zeit zu sparen und sogar das Ergebnis zu verbessern. Man findet sie leider nur zu selten in den Lehrbüchern, denn sie verbreiten sich nur von Praktiker zu Praktiker. Die Zahnarztpraxis Vesna Marcovici-Decker aus Ichenheim-Neuried/Baden (Abb. 1) stellt ihre „kleinen“ Alltagshelfer zusammen, die in ihrer Praxis schon manche Alltagssituation erleichtert oder „entschärft“ haben.

 

 

 

 

Tipps von und für die Rezeptionskollegin

• Neupatienten erhalten schon vor dem ersten Termin ein Anschreiben
  mit der Terminbestätigung, Wegbeschreibung und dem Anamnesebogen;
  das macht einen ersten guten Eindruck und beschleunigt
  beim Besuch die Patientenaufnahme.
• Über eine Whats-App-Praxisgruppe werden alle Mitarbeiter gleichzeitig
  über Kurzinformationen (Veränderungen, besondere Vorkommnisse) auf dem
  Laufenden gehalten.
• Wenn die Rezeption für einen Moment nicht besetzt sein kann, stellen wir
  ein Babyphone mit Kamerafunktion auf. Das Display kommt an einen Ort,
  an dem eine Kollegin ist (z. B. Sozialraum, Steri), sodass sie die Rezeption
  von da aus „überwachen“ kann (Abb. 2).

  • Abb. 2: Wenn die Rezeption kurzzeitig nicht besetzt ist, kann man diese z. B. über ein Babyphone mit Kamerafunktion überwachen.
  • Abb. 2: Wenn die Rezeption kurzzeitig nicht besetzt ist, kann man diese z. B. über ein Babyphone mit Kamerafunktion überwachen.
    © Braun

Tipps von und für die Prophylaxe-Kollegin

• Soll sich der Prophylaxebehandlung noch eine zahnärztliche Befundaufnahme
  anschließen, kann man mithilfe eines Türschilds (mit dem entsprechenden
  Behandlungszimmer) wortlos den behandelnden Zahnarzt darüber informieren,
  ohne seinen Arbeitsfluss zu stören (Abb. 3).
• Wenn beim Instrumentenschleifen die Ausrichtlehre gerade nicht auffindbar
  ist, kann stattdessen eine Büroklammer an der Fazialfläche des Instruments
  fixiert werden (Abb. 4).
• Wenn wir Patienten eine bestimmte Zahncreme für die häusliche Mundhygiene
  empfehlen möchten, die vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig schmeckt,
  setzen wir sie schon während der Prophylaxebehandlung (Zahnpolitur) ein.
  Der Patient weiß, was ihn geschmacklich erwartet, und die Hemmschwelle bei
  der Umsetzung zu Hause wird minimiert.
• Karies- und PA-Ätiologie, Verlauf und Prognose lassen sich bildlich
  wesentlich einfacher darstellen und erklären,
  beispielsweise mithilfe einer Zeichnung auf einem Traypapier.
  Der Patient kann der Beratung leichter folgen und es stärkt zusätzlich die
  Beziehungsebene (Abb. 5).
• Anstatt mehrerer Dappengläschen bzw. Näpfchen, die für die verschiedenen
  Pasten und Gele für die Zahnreinigung benötigt werden, kann man auch eine
  Glasplatte verwenden. Die Hilfsmittel trocknen dabei nicht aus und die Glasplatte
  lässt sich leichter und schneller reinigen (Abb. 6).

  • Abb. 3: Via Türschild mit der Nummer des entsprechenden Behandlungszimmers kann der Zahnarzt ohne Störung in der Behandlung informiert werden, bei welchem Patienten sich noch eine zahnärztliche Befundaufnahme anschließt.
  • Abb. 4: Beim Instrumentenschleifen und die Ausrichtlehre ist nicht auffindbar? Stattdessen kann eine Büroklammer an der Fazialfläche des Instruments fixiert werden.
  • Abb. 3: Via Türschild mit der Nummer des entsprechenden Behandlungszimmers kann der Zahnarzt ohne Störung in der Behandlung informiert werden, bei welchem Patienten sich noch eine zahnärztliche Befundaufnahme anschließt.
    © Braun
  • Abb. 4: Beim Instrumentenschleifen und die Ausrichtlehre ist nicht auffindbar? Stattdessen kann eine Büroklammer an der Fazialfläche des Instruments fixiert werden.
    © Braun

  • Abb. 5: Erläuterungen, z. B. zu Kariesund PA-Ätiologie, Verlauf und Prognose, lassen sich mithilfe einer Zeichnung auf einem Traypapier wesentlich einfacher darstellen.
  • Abb. 6: Statt Dappengläschen bzw. Näpfchen für Pasten und Gele kann man auch eine Glasplatte verwenden, sie lässt sich leichter reinigen.
  • Abb. 5: Erläuterungen, z. B. zu Kariesund PA-Ätiologie, Verlauf und Prognose, lassen sich mithilfe einer Zeichnung auf einem Traypapier wesentlich einfacher darstellen.
    © Braun
  • Abb. 6: Statt Dappengläschen bzw. Näpfchen für Pasten und Gele kann man auch eine Glasplatte verwenden, sie lässt sich leichter reinigen.
    © Braun

Tipps von und für die Steri-Kollegin

• Restlicher Zement auf der Glasplatte lässt sich ganz leicht entfernen,
  indem man die Glasplatte in ein Papiertuch mit etwas Desinfektionsmittel
  (ca. 2 min) einwickelt (Abb. 7).
• Abdrucklöffel lassen sich ebenfalls mit Desinfektionsmittel reinigen.
• Für eine gründliche Reinigung des Ultraschallbads am Ende des Tages kann man
  dem Wasser 2-3 Tropfen eines Entkalkungsmittels zusetzen (im Wasser dürfen sich
  keine Instrumente mehr befinden).

  • Abb. 7: Wenn man die Glasplatte rund 2 Minuten in ein Papiertuch mit etwas Desinfektionsmittel einwickelt, lässt sich verbleibender Zement leichter entfernen.
  • Abb. 7: Wenn man die Glasplatte rund 2 Minuten in ein Papiertuch mit etwas Desinfektionsmittel einwickelt, lässt sich verbleibender Zement leichter entfernen.
    © Braun

Tipps von und für die Assistenz-Kollegin

• Bei schwer zugänglichen und sehr schmalen Wurzelkanälen (ISO 20)
  ist es hilfreich, die Guttaperchaspitzen zuvor kurz mit Kältespray einzusprühen.
  Danach ist die Spitze fest und knickt nicht ab.
• Werden Checklisten mit Bildern angefertigt, vereinfachen und beschleunigen sie
  die Arbeitsplatzvorbereitung für neue Mitarbeiter.
• Bei Langzeitbehandlungen (z. B. OPs) legen wir eine Klingel mit ins Behandlungszimmer.
  Falls wir eine zweite Kollegin benötigen, muss die Assistenz nicht das Zimmer verlassen,
  sondern nur klingeln. Das Gegenstück steht im Steri-Raum bei der Kollegin,
  die dann sofort dazustoßen kann (Abb. 8).

  • Abb. 8: Bei Langzeitbehandlungen kann man z. B. einfach via Klingel eine benötigte Kollegin hinzurufen, ohne dass die Assistenz das Zimmer verlassen muss.
  • Abb. 8: Bei Langzeitbehandlungen kann man z. B. einfach via Klingel eine benötigte Kollegin hinzurufen, ohne dass die Assistenz das Zimmer verlassen muss.
    © Braun


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Näheres zum Autor des Fachbeitrages: DH Vesna Braun