Passungsprobleme, Oberflächenfehler und die gefürchtete gräuliche Leblosigkeit – all dies gehört mit der neuen niedrigschmelzenden Presskeramikgeneration aus zirkondioxidverstärktem Lithiumdisilikat der Vergangenheit an (Abb. 1). Mit der Abkühlung nach dem Pressen bildet VITA AMBRIA ein hochfestes glaskeramisches Gefüge (Abb. 2). Dieses gibt bei der Ausbettung nach und nach glatte Oberflächen, präzise und stabile Kanten sowie ein brillantes, facettenreiches Farbspiel preis – dank seiner natürlich wirkenden Transluzenz, integrierten Opaleszenz und naturnahen Eigenfluoreszenz (Abb. 3). Die hohe Farbtreue der Pressrohlinge ermöglicht eine verlässliche Farbwiedergabe, die VITA- Farbmatch-Technologie sorgt zuverlässig für eine optische Harmonie mit der natürlichen Zahnhartsubstanz.
Die innovative Rezeptur bietet nicht nur eine hohe Ästhetik, sondern erreicht außerdem mit einer Biaxialfestigkeit von im Mittel > 500 MPa (nach dem Vergütungsbrand) ein Festigkeitsniveau, das über der Normanforderung liegt und eine sehr gute klinische Langzeitbeständigkeit erwarten lässt. Darüber hinaus wurden Werkstoff und Einbettmasse/Flüssigkeit (VITA AMBRIA INVEST P+F) optimal aufeinander abgestimmt, eine dadurch im Ergebnis minimale Reaktionsschicht sorgt so für effiziente und passgenaue Pressergebnisse.
Indikation
VITA AMBRIA-Pressrohlinge sind indiziert für grazile Veneers, Inlays/ Onlays, ästhetische Voll-/Teilkronen sowie für dreigliedrige Brücken bis zum zweiten Prämolaren. Das komplette System umfasst Presskeramikrohlinge in zwei Transluzenzstufen (Translucent T/High Translucent HT, voraussichtlich ab Sommer 2020 auch Medium Translucent MT) und zwei Größen (S, L), Muffelsystem, Einbettmasse und Flüssigkeit sowie Pressstempel.
VITA LUMEX AC: einfach, sicher, hochästhetisch
Ebenfalls auf VITA AMBRIA abgestimmt wurde VITA LUMEX AC (Abb. 4), eine Keramik, die gleichzeitig – durch einen Wärmeausdehnungskoeffizienten der goldenen Mitte – als neues Universalgenie zum Verblenden für alle am Markt bewährten keramischen Gerüstmaterialien (Zirkondioxid, Lithiumdisilikat und Feldspatkeramik) zum Einsatz kommt. Und das natürlich mit dem zuverlässigen VITA- Farbmatch für die sichere Reproduktion der Zahnfarbe bei exzellenter Lichtdynamik.
VITA LUMEX AC bietet für jeden gewünschten Transluzenzgrad die passende Keramik dank fein abgestimmter ENAMEL-Massen von weißlich-opak bis glasklar. Vielfältige Effektmassen wie z. B. OPAL TRANSLUCENT ermöglichen ein brillantes, opaleszierendes Farbspiel, FLUO INTENSE unterstützt die Steuerung der natürlichen Fluoreszenz aus der Tiefe.
Ob Microveneering, Teil- oder Vollverblendung: Das einfache Handling der neuen Verblendkeramik und die hohe Bruchsicherheit aufgrund der leuzitverstärkten Glaskeramikmatrix sowie eines verlässlichen Verbundes zum Gerüst unterstützen Zahntechniker in der Herstellung beständiger, hochästhetischer und altersgerechter individueller Versorgungen.
Pressen und Verblenden auf neuem Niveau: „Ein echtes Zukunftsmodell für vollkeramische Restaurationen“
Trotz des Dauerbrenners CAD/CAM wird in vielen Dentallaboren bei der Herstellung von vollkeramischem Zahnersatz immer noch in Wachs modelliert, eingebettet, ausgebrannt und gepresst. Das ist Realität. ZTM Jürgen Freitag (Bad Homburg) hat die neue Presskeramik VITA AMBRIA schon für über 50 Restaurationen an 20 verschiedenen Patienten angewendet. Im Interview teilt er seine Erfahrungen mit dem neuen Werkstoff und beschreibt sein vollkeramisches Protokoll im Zusammenspiel mit der universellen Verblendkeramik VITA LUMEX AC.
Herr Freitag, Sie haben bei der Presskeramik auf das Lithiumdisilikat VITA AMBRIA umgestellt. Hat sich Ihre Arbeitsweise dadurch verändert?
ZTM Jürgen Freitag: Meine generelle Arbeitsweise hat sich mit VITA AMBRIA gar nicht verändert. Ich habe einfach die zugehörigen Systemkomponenten wie Muffel, Einbettmasse, Flüssigkeit und Stempel gemäß der Verarbeitungsanleitung verwendet. Auch bei der Verarbeitungszeit gab es keinen Unterschied. Was sich positiv verändert hat, sind die Präzision, die lebendige Ästhetik und die absolute Farbtreue zum VITA-Farbstandard, die ich mit dieser Glaskeramik erreiche.
Wie waren die Pressergebnisse direkt nach dem Ausbetten und was ist Ihnen bei der Ausarbeitung aufgefallen?
Die Reaktionsschicht ist wirklich minimal. Beim Ausbetten und Abstrahlen erwies sich das Material als sehr robust. Da musste ich wirklich nicht so aufpassen, wie ich das von anderen Presskeramiken gewohnt bin. Ich habe zum Testen extra bei 2,5 bis 3 bar mit einer Körnung von 110 ?m kräftig abgestrahlt, ohne dabei negative Effekte zu beobachten. Laut Gebrauchsanweisung sollten die Körnung nur 50 ?m und der Druck 4 bar betragen. Auch beim Bearbeiten mit abrasiven Gummipolierern erwies sich das Material als absolut stabil.
Welche Erfahrungen haben Sie bei der Passung und hinsichtlich des Randschlusses im Labor und am Patienten gemacht?
Dadurch, dass die Reaktionsschicht minimal ist, sind die Versorgungsränder klar definiert. Das Zusammenspiel aus Einbettmasse und Glaskeramik führt zu dimensionsstabilen Ergebnissen. Ich setze die Restaurationen nach der Ausarbeitung auf das Modell und es passt. Dasselbe Feedback habe ich aus der Zahnarztpraxis. Dort gab es auch bei komplexeren totalen Rekonstruktionen keine Passungsprobleme bei der Eingliederung.
Welche Möglichkeiten sehen Sie im Zusammenspiel der Presskeramik VITA AMBRIA mit der neuen Verblendkeramik VITA LUMEX AC?
So eine Modellierfähigkeit habe ich wirklich noch nicht erlebt. Durch die Körnung lässt sich das Verblendmaterial ganz sanft modellieren. In Kombination mit der herausragenden Standfestigkeit bekomme ich die Form schneller hin und muss weniger ausarbeiten. Ein Cut-back auf VITA AMBRIA und die Individualisierung mit VITA LUMEX AC ist für mich deswegen ein echtes Zukunftsmodell, um schnell und sicher Hochästhetik zu realisieren.
Wir danken Ihnen für das Gespräch.
Bildquellen sofern nicht anders deklariert: Unternehmen, Quelle oder Autor/-in des Artikels
Keine Kommentare.