Bei gesunden parodontalen Verhältnissen findet man einen biologisch definierten Abstand zwischen Sulkusboden und Limbus alveolaris. Diese „biologische Breite“ beträgt etwa zwei Millimeter und besteht histologisch aus supraalveolärem bindegewewebigem Attachment und dem Saumepithel. Bei Zahnrestaurationen muss eine zu geringe „biologische Breite“ korrigiert werden, durch supracrestale Verlagerung von gesundem Wurzelabschnitt.
Parodontalchirurgische und kieferorthopädische Verfahren werden angewendet, um präprothetisch die gewünschte Distanz des Restaurationsrandes zum limbus alveolaris, eine Kronenverlängerung, zu erreichen. Hier wird die Kronenverlängerung durch eine intraalveoläre Transposition mit dem Benex-Extraktionsinstrumentarium (Helmut Zepf Medizintechnik GmbH, Seitingen-Oberflacht) vorgestellt.
Nach Jahren schonender Benex-Extraktion war es die logische Folge zu testen:
Extrudieren statt extrahieren?
Bei einer Vielzahl von Überweisungen „zur Extraktion und Implantation“ wurden die „hopeless“-Wurzeln extrudiert statt extrahiert. Die Weich- und Hartgewebe heilten problemlos, ohne antibiotische oder entzündungshemmende Medikation, subjektiv praktisch beschwerdefrei. Die Schienung wurden nach 2 Wochen entfernt und nach 3 Monaten hat der/die zuweisende Zahnärztin/-arzt eine langzeitprovisorische Kronenrestauration vorgenommen.
Die guten klinischen Verläufe rechtfertigen es, die Kronenverlängerung mit der Benex-Extrusion auch bei nicht extraktionswürdigen Wurzeln zu machen. Evidenzbasierte Studien liegen vor.
Dr. med. med. dent. Benno Syfrig
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